Herauszoomen. Worum geht es in diesem Ort?
„Das Gebäude mit dem verrückten Draht an der Spitze“ könnte man die Fundació Antoni Tàpies nennen, bevor man erkennt, dass es sich um ein Museum handelt und nicht um eine Masse Draht, der von einigen Bauarbeiten übrig geblieben ist. Bei dem fraglichen drahtigen Stück handelt es sich eigentlich um ein Werk namensWolke und Stuhl– Drinnen, auf dem Dach, können Sie den Stuhl deutlicher erkennen, der in einer Masse wirbelnder „Wolken“ aus Metall hängt. Es hängt in der Nähe einer riesigen Sockenskulptur. Was bedeutet das alles? Erwarten Sie, dass Sie viel über diese Frage nachdenken werden.
Ihr werdet sie an ihrer ständigen Sammlung erkennen: Wie war es?
Bevor Sie losfahren, lohnt es sich, bei Google nach Tàpies zu stöbern, denn es enthält nicht viele Informationen, wenn Sie kein Spanisch oder Katalanisch sprechen. Kurz und knapp: Der in Barcelona geborene Maler/Bildhauer begann nach einer Krankheit als Jurastudent mit der Kunst zu experimentieren und entdeckte so seine Berufung. Sein Werk ist höchst kontrovers, aber in den 1940er und 1950er Jahren war es in der Kunstszene ziemlich prominent. Tàpies‘ Interessen schwankten zwischen Symbolismus und Surrealismus, aber er blieb besessen von materiellen Formen – sei es Staub, Sand, Ton, Metall oder Schaumgummi – und der Erhöhung unerwünschter oder sogar profaner Objekte. Auch seine Werke unterliegen einer vielschichtigen Bedeutungsebene. Nehmen Sie „Stroh und Holz“. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es ein Haufen Stroh mit einem Stück Holz – aber es könnte die bescheidenen Anfänge der Menschheit, eine geteilte Welt oder ... Schamhaare darstellen.
Sondern auch durch ihre neuen Schuhe. Wie waren die Ausstellungen?
Es gibt mehrere. Entweder von Tàpies selbst (z. B. seine Sammlung von Kunstwerken für seine Frau, die einige zarte Skizzen enthält) oder etwas ganz anderes – beispielsweise Klavieraufführungen. Die Etage 1.1 ist dauerhaft von jungen Artists in Residence bewohnt – hier passiert tatsächlich das Beste.
Was hast du aus der Menge gemacht?
Eine Mischung aus Vorbeifahrenden und echten, echten, ernsthaften Kunstliebhabern.
Zum Praxistipp: Wie war die Ausstattung?
Jede Etage ist über einen Aufzug für Rollstuhlfahrer zugänglich.
Geschenkeladen: obligatorisch, inspirierend – oder darauf verzichten?
Der Laden ist ziemlich gut und es gibt auch eine Online-Version, in der Drucke, Bücher, T-Shirts, Notizbücher und Haushaltswaren verkauft werden. Eher begehrenswert (wenn auch teuer) sind die Espressotassen und die Keramikschale, die mit dezenten grafischen Motiven bedruckt sind.
Irgendwelche Ratschläge für Zeit- oder Aufmerksamkeitsprobleme?Das Museum ist im Inneren täuschend klein, sodass man es nicht stundenlang verschlingen könnte, es sei denn, man versucht, die metaphorische Tiefe jedes einzelnen Stücks auf den Punkt zu bringen.